GLASKÖRPERTRÜBUNGEN UND GLASKÖRPERABHEBUNG

Glaskörpertrübungen

Kleine bewegliche Trübungen, die oft wie eine Fliege oder Mücke vor dem Auge schwimmen, sind ein häufiger Grund, den Augenarzt aufzusuchen. Es handelt sich jedoch zumeist um völlig harmlose kleine Glaskörpertrübungen – auch wenn sie gelegentlich lästig sind. Für diese Trübungen, von Patient*innen als „fliegende Mücken“ wahrgenommen und beschrieben, gibt es den aus dem Französischen stammenden Fachausdruck „Mouches volantes“.

Der Glaskörper ist eine gallertartige Substanz, welche nahezu komplett den gesamten Augapfel ausfüllt und mit der Netzhaut weitestgehend fest verbunden ist. Der normale Alterungsprozess nimmt auch den Glaskörper nicht aus. Es kommt zu sogenannten degenerativen Veränderungen, indem der Glaskörper sich verflüssigt und schrumpft. Durch diese Verflüssigung ballen sich vormals getrennte Strukturen zusammen und werden plötzlich für das eigene Auge als Trübungen sichtbar. Besonders bemerkbar für Betroffene macht sich dies auf hellen Flächen, wie z. B. Buchseiten oder Zimmerwänden.

Glaskörperabhebung

Durch eine weiter zunehmende Verflüssigung und Schrumpfung des Fasergerüstes hebt sich die Außenhaut des Glaskörpers (Glaskörpergrenzmembran) von ihrer hinteren Unterlage, der Netzhaut, ab. Sie fällt zunehmend in sich zusammen, bis der Glaskörper schließlich nur noch schlaff im Augeninneren hängt. Man spricht dann von einer hinteren Glaskörperabhebung. Diese Glaskörperabhebung ist nichts Krankhaftes, sondern ein ganz normaler Altersvorgang. Sie tritt deshalb vor allem im höheren Lebensalter auf, ist aber auch durchaus früher im Leben möglich. Insbesondere bei höherer Kurzsichtigkeit, nach einer Prellung des Auges oder nach einer Operation des Grauen Stars.

Sowohl Glaskörpertrübungen als auch die hintere Glaskörperabhebung an sich sind also keine behandlungsbedürftigen Erkrankungen. Sie können jedoch ein Warnsymptom sein, das man nicht übersehen darf. Oft bemerkt man die Entstehung der hinteren Glaskörperabhebung. 

Zu den typischen Symptomen einer Glaskörperabhebung zählen:
  • Schlierige Trübungen sind im Glaskörper stärker und gehäuft sichtbar. Häufig beschreiben Patient*innen ein „Spinnennetz“ oder einen „dicken Fleck“, der sich bei jeder kleinen Augenbewegung mitbewegt, was besonders störend ist.Lichtblitze entstehen an Stellen, an denen Glaskörper und Netzhaut noch verbunden sind. Der Glaskörper zieht dann bei Augenbewegungen an der Netzhaut, was die Netzhautsinneszellen mechanisch erregt. Der Betroffene sieht dadurch die Lichtblitze.
  • Bei den Verbindungen zur Netzhaut kann es bei der Glaskörperabhebung zum Einreißen winziger Blutgefäße kommen. Das nehmen Betroffene als „Asche- oder Ruß-Regen“ wahr.
  • Weniger häufig kommt es zu einer größeren Blutung, welche dann zu einer deutlichen Sehverschlechterung führt. Eine Blutung selbst ist oft unproblematisch, da das Blut wie ein „blauer Fleck“ langsam verschwindet. Jedoch ist hierbei immer eine sofortige augenärztliche Untersuchung zu empfehlen, um z.B. mit Hilfe von Ultraschall den genauen Grund herauszufinden.

Eine Glaskörperabhebung führt nur während ihrer Entstehung zu schwereren Komplikationen. Hat sich der Glaskörper einmal vollständig abgehoben, sind weitere Folgen nicht mehr zu erwarten.

Behandlung von Glaskörperabhebungen:

In einigen Fällen kann die Grenzmembran jedoch so fest an der Netzhaut anheften, dass sich durchaus ernsthafte Komplikationen entwickeln können. Zum Beispiel ein Netzhautriss, welcher unbehandelt in einer Netzhautablösung enden könnte. Dann sind weitere therapeutische Maßnahmen, wie z.B. eine Laserbehandlung, notwendig.

Ihre Fragen zu diesen wichtigen Vorsorgeuntersuchungen beantworten wir gerne. Sprechen Sie uns an!